Fußball? Da war doch was! Zwei Monate schon dauert die erneute Pause und der Wiederanpfiff ist nicht abzusehen. Was liegt da näher, als in Erinnerungen zu kramen: Was hat uns der Fußball beschert – auf dem Rasen und auf den Rängen: Tore, Titel, Träume, Spaß, Spannung und Sprüche. In einer kleinen Umfrage suchen wir in den nächsten Tagen nach Antworten, zunächst ein paar Zeilen von Mitgliedern unseres Vorstands.
Auch tief unten aus seinem Fußball-Schatzkästchen hat Pressesprecher Achim Biermann seine Erinnerung hervorgekramt.
Zurück ins Jahr 1986 auf die Schweriner Paulshöhe. Als Lokalredakteur der Norddeutschen Zeitung hatte er eine Berufung in die Journalistenauswahl des Bezirks, die beim Pressefest der SVZ traditionell gegen eine Prominentenauswahl antrat. „Diese Truppe war gespickt mit Assen, da wundere ich mich heute noch, dass mir nicht die Knie weich wurden“, erinnert er sich. „Kaum zu zählen, was da an olympischen Goldmedaillen, an Welt- und Europameistern auflief: Marathonass Waldemar Cierpinski, Schwimm-Idol Roland Matthes, Kanu-Goldjunge Rüdiger Helm, die Boxlegenden Jochen Bachfeld, Torsten Schmitz, Andreas Zülow, deren Trainer Fritz Sdunek, die Schweriner Handball-Stars Erwin Kalderasch und Peter Larisch, Bob-Urgestein Meinhard Nehmer, 800-Meter Europameister Dieter Fromm (im Foto links gegen den ADN-Redakteur Siegmund Menzel, im Hintergrund Fritz Sdunek). Auf der Trainerbank saß der „Blonde Hans“, Hans Grodotzki, der 1960 in Rom Silber über 10 000 Meter (als bis jetzt einziger Deutscher) und 5000 Meter gewonnen hatte.
Als Coach hatten wir mit Horst Schulz von den Schweriner Dynamos ebenfalls ein sportliches Schwergewicht zu bieten. Der einzige Hoffnungsschimmer darüber hinaus für unser Team von der schreibenden und sprechenden Zunft: Diese Asse traten schließlich nicht in ihrer Sportart an, sondern mit dem Ball Elf gegen Elf. Und wir hatten mit Siegmund Menzel immerhin einen ehemaligen DDR-Liga-Kicker.
Dennoch: Schlechte Fußballer waren die Leichtathleten, Boxer, Handballer keineswegs, jedes Jahr trafen sie sich in Schwerin (und anderswo) Prominentenkicks.
Das Ergebnis nach zweimal 30 Minuten ist mir jetzt nicht mehr in Erinnerung, aber es dürfte wie wohl in den meisten Jahren zuvor ein Unentschieden gewesen sein. Zu seinem Sieg könnte es für uns allerdings in der dritten Halbzeit gereicht haben. Ach ja: So ein Spiel mit Prominenten wäre doch auch mal was für unser Sommerfest, oder?