Aufstiegshelden 2011 – Geschichte und Geschichten (6): Kevin Riechert – Alles Kopfsache

2011 feierte der 1. FCN 04 den Aufstieg in die Oberliga. Zum 10-jährigen Jubiläum wollen wir an die Aufstiegs-Helden erinnern. Wie haben sie die Saison erlebt? Was ist aus ihnen geworden? Antworten kamen aus Neubrandenburg, Berlin, Potsdam, aus Rostock, aus Schönberg, aus Zürich und New York. Das konnte nur so sein: Mit dem Kopf versenkte Kevin Riechert einen Freistoß von Martin Lukaschik ins Netz. Es war die 1:0-Führung beim entscheidenden Auswärtsspiel gegen den Rostocker FC. Kopfsache, wie vieles beim Mann mit dem wohl härtesten Schädel der Liga. Das begann schon in Riecherts Juniorenzeit, als er sich trotz dreimaligen Kreuzbandrisses mit viel Energie auf den Platz zurück kämpfte. Ausgesprochenes Kopfball-Pech aber hatte der mittlerweile 31-jährige hingegen, als er 2014 im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC beim Abwehrversuch den Ball unglücklich zum 1:1-Ausgleich auflegte. Sein harter Nischel indes kam Kevin zu Gute: Bei der legendären Aufstiegsfeier im „Konsulat“-Biergarten ging sein unfreiwilliger Absturz in den Bach ohne ärgere Folgen aus. Erst am nächsten Morgen ließ er sich in der Küche des Pressechefs ein Pflaster verpassen. Die lebhaftesten Erinnerungen an die Aufstiegssaison verbindet Kevin indes auch mit zwei Auswärtsspielen: Erstens mit dem letzten Hinrundenspiel bei saumäßigem Küstenwetter in Stralsund. „Marc Neumann stocherte in allerletzter Sekunde und mit allerletzter Kraft das 0:1 für uns rein. Danach brachen alle Dämme und alle Spieler inklusive Bank sprangen auf den Jubelhaufen. Das waren tolle Emotionen.“ Zweitens mit dem Auswärtsspiel in Waren bei katastrophalen Platzbedingungen. „Es war das Spiel Erster gegen Zweiter. Wir gerieten auch noch in Rückstand, haben uns den Ausgleich erst zum Ende der Partie erkämpft, hatten vorher einige ,,Riesen‘ liegen lassen. Dieses Remis hat sich angefühlt wie ein Sieg .Es waren viele Fans aus Neubrandenburg dabei die ordentlich Stimmung gemacht haben. Ein geiler Support. Das hat sich toll angefühlt.“ Und dann natürlich noch das Spiel zum Ende der Saison beim RFC in Rostock. „Wir sind ja mit der Gewissheit ins Spiel gegangen, dass an diesem Tag die Meisterschaft fix gemacht werden kann. Wir sind dann auch gut ins Spiel gestartet, ich konnte das 1:0 machen und verletzte mich dann leider während des Spiels. Man hatte von außen das Gefühl, dass das Spiel nicht so eindeutig für uns lief und RFC stärker wurde. Die hatten einfach Bock uns die Party zu versauen. Das 1:1 fiel und wir warfen anschließend alles rein. Die Spannung war von der Bank aus nicht zu ertragen, aber als Schmiddi mit der letzten Aktion einmal mehr seinen Riecher am langen Pfosten bewiesen hatte sind wir alle völlig ausgerastet. Ich glaube der Schieri hat gar nicht mehr angepfiffen. Auch die Jubelszenen danach inklusive Feier, Heimfahrt sind das absolute Highlight in der Saison gewesen.“ Zusammengefasst: „Insgesamt war es eine gute Chemie innerhalb des Kaders, der Trainer hatte daran auch einen ordentlichen Anteil“. Nach dem Oberliga-Abstieg 2016 zog der sportliche Ehrgeiz den zum Abwehrchef gereiften Kicker erst nach Torgelow und anschließend zur TSG nach Neustrelitz, wo er auch die Kapitänsbinde trägt. Familienbande hat er mittlerweile ebenso geknüpft mit Ehefrau und nunmehr zwei Töchtern sein Glück gefunden. Fehlt ihm nur, wie vielen anderen, „dass es auf dem Rasen wieder richtig losgehen kann“.

Doch Kevin Riechert hat nicht nur auf dem Rasen schon für manche Schlagzeile gesorgt. Große Aufmerksamkeit erzielte sein Engagement für die DKMS, die Deutschen Knochenmarkspenderdatei. Er hat bereits selbst gespendet und wirbt für weitere Spenden. Das fussball.de veröffentliche kürzlich ein Interview. http://www.fussball.de/newsdetail.app/dkms-spender-riechert-ein-sechser-im-lotto/-/article-id/226995#!/

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