Der Freudenschrei muss raus
2011 feierte der 1. FCN 04 den Aufstieg in die Oberliga. Zum 10-jährigen Jubiläum wollen wir an die Aufstiegs-Helden erinnern. Wie haben sie die Saison erlebt? Was ist aus ihnen geworden? Antworten kamen aus Neubrandenburg, Berlin, Potsdam, aus Rostock, aus Schönberg, aus Zürich und New York.
Zu den jungen Wilden, denen Trainer Jürgen Decker in der Aufstiegssaison das Vertrauen schenkte, gehörte zweifellos Guido Träger. In 26 von 30 Spielen war er dabei, kassierte fünf Gelbe und eine Rote Karte. Später legte sich sein Temperament und er entwickelte sich über weitere zehn treue Vereinsjahre zum Mister Zuverlässig in der Defensivabteilung. Die Rote Karte – die einzige für das Team in der Saison- kassierte „Gaucho“ allerdings nicht für ein Foul, sondern weil er beim 4:0-Sieg gegen Pampow, als letzter Mann den Ball unglücklich mit dem Arm abwehrte. „Ich wollte mit dem Körper hin, habe mich total verkalkuliert“, räumte der Unglücksrabe seinerzeit ein. Ein Problem erwuchs sich daraus nicht, aus der 2:0-Führung wurde sogar noch ein 4:0.
„Gauchos“ prägendste Erinnerung an die Aufstiegssaison war aber nicht die harmlose „Rote“, sondern die Rutschpartie auf der Eispiste in Schönberg. „Das 1:3 war unsere einzige Niederlage und man hätte unter den Bedingungen niemals anpfeifen dürfen. Ich bin der festen Überzeugung das wir unter normalen Bedingungen zumindest ein Punkt geholt hätten und somit ohne Niederlage durch die Saison gekommen wären,“
Als „einfach überragend“ fand er die Truppe. „Wir haben uns alle super verstanden haben: Ob der erste Elfer oder die Reserve-Spieler – das hat niemanden interessiert. Wir waren ein eingeschworener Haufen, das hat den Erfolg ausgemacht und wir haben viel neben dem Platz als Truppe gemacht“, ist er des Lobes voll.
Neben Christoph Fischer, Denis Schmidt und Michael Gaede (Oldies) ist Gaucho der vierte Aufstiegsheld, der noch aktiv im 1. FCN 04-Trikot kickt. „In guten wie in schlechten Zeiten dem Verein die Treue gehalten und nichts bereut“, sagt er. Nicht umsonst wurde er von den Fans auch ins Allstar-Team 2000 bis 2020 gewählt.
Vereinspräsident Torsten Hanke (rechts) und Vorstandsmitglied Klaus Borowski bei der Verabschiedung von „Gaucho“
Wegen seiner hartnäckigen Knieprobleme, muss er sportlich etwas kürzer treten wurde aus der Ersten Mannschaft verabschiedet, will aber in der neuen Saison die Zweite unterstützen.
Beständigkeit und Zuverlässigkeit haben Gaucho auch bei Webasto zum Schichtleiter aufrücken lassen, einen Job, der ihm viel Freude bereitet. Das trifft ganz besonders auch auf das Familienleben zu: „Ein Haus, die perfekte Freundin an meiner Seite, mit Willi (2,5 Jahre) und Lenni (8 Monate) zwei wundervolle Kinder. Ich genieße jede freie Minute mit ihnen.“