Eine für alle Fußballfreunde der Region traurige Nachricht erreichte unseren Verein: Unser Ehrenmitglied Harry Mehrwald ist im Alter von 86 Jahren verstorben. „Wir sind tief betroffen. Harry war für uns Fußballidol, Trainer und Vorbild“, so Thomas Lüth, Trainer unserer Alten Herren, zu denen Harry Mehrwald noch enge Verbindungen hatte. Er war auch bis zuletzt Stammgast auf der Tribüne unserer Ersten Männermannschaft.
Mit Harry ging einer der letzten 64er Aufstiegshelden, die mit dem Aufstieg in die DDR-Oberliga eine ganze Stadt und eine ganze Region in Fußballfieber versetzt hatten. Er galt dabei als „Mister Zuverlässig“ wie ihn die Heimatzeitung charakterisierte. E war eine Eigenschaft, die ihn später auch jenseits des Rasens auszeichnete, nachdem eine Knieverletzung seine Karriere vorzeitig ausbremste. Da hatte er 1968 rund 150 Spiele für Turbine/SCN/BSG Post bestritten. Er studierte Ingenieur-Pädagogik und widmete sich bei Sirokko/Webasto der Lehrlingsausbildung. Auch im Verein nahm Harry mehr als drei Jahrzehnte den Nachwuchs unter seine Fittiche formte Talente wie Dirk Barsikow und Marco Zallmann. Viele von ihnen waren auch dabei, als er das letzte Mal selbst auf dem Rasen stand beim Legenden-Kick zu Ehren des langjährigen Mannschaftsarztes Artur Baier.
Vor einem halben Jahr ging dann auch noch ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Es kam zu einem Wiedersehen mit Souleymane Cherif. Mit dem „Neubrandenburger Pele, hatte er zusammen 1964 den Oberliga-Aufstieg gefeiert. Bei dem tränen- und freudenreichen Treffen mit einer großen Delegation aus Guinea im neu.sw-Stadion wurden viele Erinnerungen wach. Cherif, später erster Afrikas Fußballer des Jahres, bedankte sich dabei für enge Freundschaft, die ihn gerade auch mit Harry Mehrwald verband. Ein Trikot des 1. FCN 04 gab Harry mit auf den Weg nach Afrika, ein großes Foto samt Autogramm nahm Harry mit nach Hause.
„Wir trauern mit den Angehörigen und wir werden Harry Mehrwald ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Neubrandenburger Fußballfamilie wird ihn niemals vergessen“, so Wolfgang Jüdes, Wegbegleiter und langjähriges Aufsichtsratsmitglied.
